Deutschlands Zukunft

DZ 1948 Ockershausen e.V. - der Geselligkeitsverein in Ockershausen -

Geschichte

„Ihr seid also Deutschlands Zukunft!“

Der Ursprung des DZ 1948 Ockershausen geht auf eine Gruppe von Jugendlichen zurück, die sich 1948 zu einen „Jugendclub“ zusammen taten. Aus dieser „aus der Not der ersten Nachkriegsjahre hervorgegangene verschworenen Gemeinschaft Ockershäuser Jungen“ entwickelte sich in den nachfolgenden Jahren der Geselligkeitsverein.

Wegen des Platzmangels in der Ockershäuser Schule, der in ersten Nachkriegszeit herrschte, mussten die 7. und 8. Klassen aus Ockershausen zur „Südschule“, der heutigen Otto-Ubbelohde-Schule, gehen, um dort unterrichtet zu werden. Eine kleine Gruppe aus Ockershausen fand sich nicht nur auf dem Schulweg, sondern auch meistens auf dem Schulhof zusammen. Daraus entstand ein erster Kern des DZ, den man heute sicherlich eine „Jugendclub“ oder einfach eine „Clique“ nennen würde. Zu den damals 13- bis 15-Jahre alten „Gründern“ zählen Konni Nickol, Hans Nauman, Heinz Schneider, Heinrich Mudersbach und Heini Schrodt.

Treffpunkt der heranwachsenden Männer war oftmals die Schmiede am Bachweg in Ockershausen, die noch bis in die 80er Jahre genutzt wurde. Die Jungs gingen gerne dort hin, denn der alte Schmiedemeister Gotthard Nickol hatte nicht nur Verständnis für die Jungen und deren Probleme, sondern er war auch verschwiegen, wenn es erforderlich war. Denn die Gruppe machte sich durch allerlei Streiche auf sich aufmerksam, was den alten Schmied zu dem Ausspruch veranlasste:

nickol

Gotthard Nickol

„Ihr seid also Deutschlands Zukunft!“

Der Vereinsname „DZ“ war geboren. Nach Beendigung der Schulzeit, als die Jungen in die Lehre gingen, blieb die Schmiede ein Treffpunkt. Konni Nickol, der Sohn vom alten Gotthard, trat im Geschäft des Vaters die Schmiede- und Schlosserlehre an.   So entwickelte sich der DZ von „Freizeittreff“ zu einem organisierten Geselligkeitsverein. Kurze Zeit später stießen Heinz Haupt, Heinz Brust, Helmut Zimmermann, Erwin Eckert, Kurt Drusel und Werner Orthwein zu den „DZlern“, sodass man eigentlich erst jetzt von einem, wenn auch kleinen Verein sprechen konnte. Als Vereinslokal für regelmäßige Treffen diente fortan das „Waldhaus“ in der Stadtwaldstraße, das heute nicht mehr existiert. Das Vereinsleben vollzog sich zunächst noch in ungeschriebenen Regeln. Gemeinsame Ausflüge zu Fuß aber auch Fahrten an Rhein und Mosel unternahmen die Mitglieder. Darüber hinaus beteiligte sich der DZ in den 50er Jahren an den Theateraufführungen des Ockershäuser Radfahrvereins.

In den ersten Vereinsjahren wurden nur unverheiratete Anwärter in den Verein aufgenommen, erst später wurde die Vereinssatzung entsprechend geändert. Ein Leitsatz aus der Satzung vom 24. November 1973 lautete: „Einer für Alle, Alle für einen“. Diese Satzung wurde 1981 von einer neuen Satzung abgelöst, die den Zweck des Vereins mit der „Pflege der Geselligkeit und der Gemeinsamkeit der Mitglieder“ sowie der „Pflege des Althergebrachten“ beschreibt. Am 18. September 1981 wurde der Verein in das Marburger Vereinsregister unter der Nummer 1142 eingetragen.

Es sind gerade die gemeinsamen Erlebnisse, Begebenheiten und kleinen Anekdoten im Verein, die das besondere dieses Geselligkeitsvereins in Ockershausen ausmachen. Die Festschriften des Vereins zum 20, 30 und 50-jährigem Bestehen sind dabei eine gute Grundlage. Sie enthalten weitere und heitere „Geschichten“. Weiterhin sei auf das Buch Ockershausen – Seine Geschichte in Wort und Bild aus der Reihe „Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, Band 26 (Marburg 1988) hingewiesen. Dort wird die Geschichte Ockershausens auf vielfältige Weise beleuchtet.